Konzept „Dialogisch Arbeiten“

Alles tun für den Moment der Freiheit!

Das Konzept Dialogisch Arbeiten beinhaltet das bewusste Einnehmen einer helfenden und respektvollen Haltung, in der sich alle Beteiligten der friedlichen Entwicklung verschreiben:
Für andere anregend, die eigene Lebensbewegung zu erfassen, mit Kindern sinngebend in Freiheit und Geborgenheit sein und für sich selbst sinnerfüllend arbeitend zu leben.

Was heißt alles tun?
Zu dienen in der Entschlossenheit, dass jeder Prozess ein neuer ist und zu handeln im Vertrauen und in der Zuversicht, dass die Vollkommenheit schon als alles durchdringendes Prinzip vorhanden ist. So heißt alles Tun die eigenen Kräfte und Möglichkeiten in den Dienst zu stellen und gleichzeitig man selbst zu sein, auch Unsicherheiten zu kommunizieren und in der dialogischen Beziehung die neue Möglichkeit zu erkennen.

Was ist Freiheit?
Momente zu erleben, in denen Räume und Zeit zerspringen, in denen der Mensch frei in der Eingebundenheit ist und immer mehr in die Lage kommt aus diesen Erfahrungen die Ruhe und Aktivität des eigenen Lebens zu gestalten.

Was ist der Moment?
Damit Neues entsteht, in jedem Menschen und in seinem Wirken in der Welt, ist die Lücke, die Leere oder die Stille von Bedeutung. Ein Moment im gegenwärtigen Bezug zu sich oder in der Begegnung mit anderen. Der Augenblick, in dem der Mensch frei ist von Glaubensätzen, von Triggersituationen oder den eigenen Ansprüchen an sich oder an andere ist – in ihm wird Hören, Schauen, Innehalten und Inspiriert Sein möglich. In diesem Raum zwischen den Dialogpartnern entsteht Neues und Kreatives.

Dialogisch Arbeiten hört mit dem Herzen und nimmt respektvoll ernst, was den Menschen umtreibt, egal wie alt, egal in welcher Lebenslage. Im kreativen Realisieren innerer Anteile und im klaren Bewusstsein von dem was sich erfüllen soll, können Momente des Verstehens, der Erkenntnis, der Heilung, der Klarheit und der Ausrichtung entstehen.

Zugrunde liegt ein Menschenbild, dass annimmt, das sich Beziehungen, Heilung, Liebe und Erkenntnis immer im Zwischenraum gestalten und dann für die Dialogpartner unterschiedlich erlebt und realisiert werden. 

Dialogisch Arbeiten kann in der Imagination, im Gespräch, in der Körperarbeit und in gestalterischen Dialogen, die als Potential angelegten eigenen Kräfte, bewusst und damit verfügbar machen. Sie kann in Innerer Kind-, Aufstellungs-, Inneres-Team-, Ego-States-Arbeit, aber auch in der Arbeit in der realen Welt mit anderen Menschen, in Teams, Familien, Partner-, Freund- oder Feindschaften wirksam werden. 




Wie wird Dialogisch Arbeiten erlebt?
Linda:
Durch die annehmende, wertschätzende Haltung meines Gegenübers, bin ich in der Lage mich zu öffnen, mein Inneres zu erkunden und die verschiedenen Facetten meines Selbst kennen zu lernen.
Ich kann den einzelnen Anteilen in mir ein Gesicht und eine Stimme geben und nehme mich selbst viel bewusster wahr.
In diesem vertrauensvollen Rahmen, in dem das was mir wichtig ist im Vordergrund steht, komme ich mir selbst näher, ich fühle mich sicherer im Umgang mit dem Außen und werde dadurch zur aktiven Gestalterin meines Lebens.

Beate Grupp, Missions-Benediktinerin, Bernried:
Ich habe „Dialogisch Arbeiten“ kennengelernt als eine hohe Kunst. Die Teilnehmenden kommen dabei auf eine ganz lockere Art zu sich selbst und entdecken die wirklichen Anliegen, die im Alltag oft von Aufgaben, Sorgen, Plänen verdeckt sind. In dem Prozess sind die Beteiligten oft selbst überrascht, welches Innenleben zum Vorschein kommt. Sie werden dann angeleitet, sowohl mit der  Unterstützung der Leitung als auch mit einzelnen Anderen oder der Gruppe auf eine ganz kreative Art mit dem erkannten Thema umzugehen. Es ist ein Prozess, der im Dialog mit Sprache, Bildern, Symbolen, Körperempfinden oder -ausdruck alle Sinne und alle Möglichkeiten des Menschen ausbreitet. Der „DialogischArbeitende“ findet dann die Art der Unterstützung, die ihm/ihr am meisten weiterhilft und Klärung bringt. Es ist eine großartige Weise, Menschen immer mehr ihren eigentlichen Kern und  ihr wirkliches Sein entdecken zu lassen.